GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023 GASTLAND ÖSTERREICH LEIPZIGER BUCHMESSE 27. BIS 30. APRIL 2023

Archive des Schreibens: Karin Peschka

In ihren bisher fünf Büchern beweist Karin Peschka großes Gespür für die Emotionen und Stimmungslagen ihrer Figuren, mit denen sie ganze Gesellschaftspanoramen skizziert. Wie ihre Kindheit als Eferdinger Wirtstochter und ihre jahrelange Arbeit als Sozialarbeiterin ihr Schreiben geprägt haben, erklärt sie im „Archive des Schreibens“-Gespräch.

Es war ein später Start in eine fulminante Literaturkarriere, der Peschka 2014 mit ihrem „Watschenmann“ gelang. Das Debüt der damals 46-Jährigen über einen, der sich im Nachkriegswien freiwillig Schläge einfängt, weil er damit hofft, die Wut seiner Mitmenschen abzubauen, wurde sofort mit dem Wartholz-, Floriana- und dem Alpha-Literaturpreis bedacht.

Der Erfolg der Geschichte rund um den jungen Heinrich, der im Jahr 1954 als eine Art Blitzableiter für die traumatisierten Mitmenschen agieren will, die den Abzug der Alliierten erwarten und in denen immer noch der „Kriegswurm“ haust, war für Peschka eine Bestätigung.

Wie sie aus Anlass ihrer Teilnahme beim Wettlesen für den Bachmannpreis 2017 sagte, wollte sie immer schon schreiben, die vielen Jahre in der Sozialarbeit, wo sie unter anderem mit Alkoholkranken arbeitete, und zwischendurch die Arbeit als Projektleiterin im Onlinebereich seien notwendige Umwege gewesen.

Im „Archive des Schreibens“-Porträt spricht Peschka über das „Sich-Wegträumen“ aus der Kleinstadt – einen der Ursprünge ihres Schreibens

Aus Eferding, wo sie prägende Jahre im Wirtshaus verbrachte, das ihre Eltern in zweiter Generation führten, hat sie sich immer „weggeträumt“, wie sie im „Archive des Schreibens“-Gespräch erklärt. Allerdings: „Ich kriege die Wirtstochter nicht raus“ – in der Gaststube, inmitten des sozialen Hotspots der Kleinstadt, habe sie „Sehen und Hören“ gelernt.

Ihre daraus resultierende Fähigkeit, mit großer Empathie ein weites und kompliziertes Geflecht an Gefühlen, Ängsten, Enttäuschungen und Hoffnungen ihrer Figuren zu knüpfen, ohne sentimental zu werden, und gleichzeitig für menschliche Tragödien klare, präzise Formulierungen zu finden, die sich nie in den Vordergrund drängen, hat in ihrem zweiten Roman „FanniPold“ (2016), der sich rund um den Absturz bei einem Tandemgleitschirmflug der Supermarkt-Filialleiter-Stellvertreterin Fanni und Poldi, einem Bestattungsinstitutspraktikanten mit Ambitionen auf Höheres, entfaltet.

Peschkas literarischer Kosmos kennt wiederkehrende Themen und Konstellationen: So konnte man in der postapokalyptischen Szenerie im Geschichtenband „Autolyse Wien“ (2017) – mit dem Auszug „Wiener Kindl“ gewann Peschka den Publikumspreis beim Bachmannwettlesen – eine Verwandlung der Nachkriegsgesellschaft aus dem „Watschenmann“ in die Gegenwart erahnen. Und so wird Fanni aus „FanniPold“ in „Putzt euch, tanzt, lacht“ (2020) zur Frau, die aus ihrem fest gefügten Leben ausbricht und mit Gleichgesinnten auf eine Alm entflieht.

Ihr aktueller Roman „Dschomba“ führt gewissermaßen zurück in die eigene Kindheitskonstellation. Eine kindliche Erzählerin beschreibt darin das Setting im Eferdinger Wirtshaus Roter Krebs – und den geheimnisvollen Friedhofswächter Dragan Džomba, um den sich wilde Geschichten ranken. Obwohl die Geschichte in den Nachkriegsjahren einsetzt, verdichtet sie die Erinnerungen mehrerer Generationen und destilliert aus den Erzählungen der Kleinstädter die Wahrheit über das Zwangsarbeiterlager in Deinham in der Nähe Eferdings.

Das Projekt „Archive des Schreibens“
„Archive des Schreibens“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem ORF und dem Gastlandprojekt Österreich bei der Leipziger Buchmesse 2023. TV, Online und Radio präsentieren gemeinsam die neue Generation des Schreibens in Österreich. Die Autorinnen und Autoren sprechen dabei über sich selbst, ohne dass jemand ihre Arbeit von außen kommentiert. Bis zum Österreich-Schwerpunkt bei der Leipziger Buchmesse 2023 sollen zahlreiche Porträts des neuen Schreibens entstehen und darüber hinaus weiter produziert werden.

Hier geht’s zum Video.

Text: flob, Agenturen

Archive des Schreibens: Daniel Wisser

Er zählt zu den originellsten Autoren Österreichs: In seinen Bestsellern kombiniert Daniel Wisser Gesellschaftskritik, launige Beziehungskisten und dramaturgische Kniffe. Ging es im Buchpreis-prämierten Roman „Königin

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