Können Sie sich daran erinnern, dass das Ende der Berliner Mauer an der österreichisch-ungarischen Grenze im Burgenland eingeläutet wurde?
„Bau ab und nimm mit!“ lautete einer der Aufrufe der Paneuropa-Bewegung, die im Sommer 1989 tausende Flugzettel verteile, mit denen zu einem Picknick für Mitte August nahe der Grenze bei Sopron geworben wurde. Viele DDR-Bürger verstanden die Botschaft und kamen angereist. Am 19.August drückten schließlich hunderte DDR-Bürger ein altes Holztor in einem Waldstück bei St. Margarethen im Burgenland auf, um in den Westen zu gelangen. Bis zu 600 DDR-Bürger nutzten die provisorische Grenzöffnung für die erste Massenflucht seit dem Bau der Berliner Mauer, die dann im November 1989 endlich fiel. Welche Erinnerungen an damals prägen das heutige Geschichtsbewusstsein – da wie dort? Was ist von der damaligen Willkommenskultur geblieben, was von der damaligen Euphorie auf beiden Seiten? Woran liegt es, dass heute das Ziehen von Grenzen wieder populärer zu sein scheint als das Abbauen von Grenzen?
Eine diesbezügliche Zustandserforschung soll an diesem Abend stattfinden: mithilfe der Autorinnen Barbara Zeman, Katharina Tiwald, Karin Ivancsics, dem Autor Gerhard Altmann. Moderator des Abends wird der Autor und Journalist Günter Kaindlstorfer sein. Dazu Musik aus dem Burgenland von Mira Perusich: lassen Sie sich überraschen.
Zeitgeschichtliches Forum Leipzig: https://www.hdg.de/zeitgeschichtliches-forum/veranstaltungen