Erinnerungen, Träume, Bücher, Bilder, Schlagzeilen, Wetterberichte nimmt Margret Kreidl zum Anlass und als Material für ihre Gedichte. So kommt die Autorin von der Familiencouch zum Rasenkorridor, von der Aschekiste zur Wolkenschachtel oder vom ukrainischen Baumwollstilzchen zum Buddha am Bodensee. Frau Doktor Winnetou tritt auf und die Tochter von James Joyce. Das Lob der Reibefrucht wird gesungen, auf einer Ansichtskarte getanzt. Es gibt die blaue Vernunft und Fragen im Dunklen. Es gibt mehr Frauen als Antworten, sagt die Autorin. In ihren Gedichten führt Margret Kreidl die Vielfalt lyrischer Formen und Traditionen vor: Lied, Prosagedicht, gereimte Zweizeiler, Akrostichon, Epigramm und Gelegenheitsgedicht, Anrufung, Sinnspruch, Laut- und Listengedicht. Jedes Gedicht hat eine Fußnote. Es geht nicht um den wissenschaftlichen Verweis, sondern um ein Spiel mit Beglaubigung und Kommentar. Die Fußnote hält den Raum des Gedichts für Leser und Leserinnen offen, für ein Weiter- und Nachlesen.